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Reinigung der Werkzeuge | |
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Spritzgiesser Grünschnabel Posts: 11 |
# 27.01.2016 - 23:49:27
Erstmal Hallo, Und gleich komme ich mit einer Frage bezüglich der Formenreinigung der Spritzgusswerkzeuge. Wir haben immer mehr Probleme mit der Verunreinigung unserer Spritzgussteile beim Spritzprozess. Auch die Werkzeuge teilweise ansich sind von Belag quasi befallen. Haben schon mehrere Konservierungsmittel und Trennmittel und Reiniger getestet. Hat jemand oder kennt eventuell jemand starke Reiniger zum reinigen der Werkzeuge?! Was gibt es noch für Reinigungsmöglichkeiten? |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 30.01.2016 - 20:22:19
Hallo, Wenn Du ausführen könntest um welche Verunreinigungen es sich handelt könnte man vielleicht was raten. Also wo sind die Verunreinigungen? In der Kavität, Angußnah, im BEreich der Auswerfer,... Farbe der Verunreinugung? Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
Spritzgiesser Grünschnabel Posts: 11 |
# 30.01.2016 - 21:39:48
Hallo K.S. zu den Verunreinigungen ansich kann ich nur sagen, dass es mehr oder weniger das zu verarbeitende Material ist, was sich vom Angusssystem bis in die Kavitäten absetzt. Auch teilweise die beigemischte Farbe setzt sich auf der Form nach mehreren Stunden ab, sodass eine Werkzeugreinigung quasi täglich mind. 1x unumgänglich ist "Also wo sind die Verunreinigungen?" - Vom Angussystem bis hin zu den Nestern. Im Bereich der Auswerfer ebenfalls. "Farbe der Verunreinugung?" - Materialabhängig, wenn schwarzes/dunkles Material verarbeitet wird, dann spiegelt sich das in der Form auch farblich wieder...auch wenn z.B blaue Farbe zu dem Naturmaterial beigemischt wird, spiegelt sich fast haargenau der gleiche Farbton als "Belag" in den Kavitäten wieder... |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 30.01.2016 - 22:35:57
Wäre als angebautes Farbkonznentrat zu verstehen. Frage Material, Polymerbasis des Farbkonzentrates, Verarbeitungsparameter? Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
lunker Grünschnabel Posts: 5 |
# 31.01.2016 - 23:27:12
welches Material wurde gefahren ? wo liegt das Problem an den Teilen ? Schon mal was von Reinigen mit trockeneis gehört ? hab ansonsten mit richtigen guten Kunststoff-reinigern immer gute Erfahrungen gemacht |
Behrens Grünschnabel Posts: 15 |
# 01.02.2016 - 01:11:30
Verunreinigungen in den Werkzeugen haben fast ausschließlich mit dem zu starken Kondensieren der Gase beim Füllen der Kavitäten zu tun. Ich empfehle, die Ursache zu bekämpfen: Beim Dosieren den Entgasungsprozess verbessern. D. h.: die mit dem Material eingezogene Luft muss während des Dosierens aus dem Zylinder wieder herausgedrückt werden. Dafür wurde die 3-Zonen-Schnecke entwickelt, Funktion: Von der Kompressionszone her wird die Luft in Richtung Materialeinzug verdrängt. Das ist übrigens bei meinen Seminaren eines DER Themen, da ich weiß, wie wichtig es ist, zudem ist es nicht Bestandteil bei der Ausbildung (oder?). Der Kunststoff darf in der Einzugszone nicht den vollständigen Schmelzezustand erreichen, sonst kann die Luft nicht entweichen! MfG HHB |
Spritzgiesser Grünschnabel Posts: 11 |
# 01.02.2016 - 04:49:55
@ K.S. ... das Problem tritt bei eingefärbten Materialien auf, POM und auch TPE. Bei dem Material aus POM wird auch POM-Farbe verwendet, bei dem Material aus TPE bin ich mir nicht mehr ganz sicher, welches Farbmaterial verwendet wird, werde ich ggf. nochmal herausfinden. Könnte ein Wechsel/Versuch mit einer anderen Farbe mit möglichst dem gleichen Farbton Sinn machen? Anderes Farbbatch? Die Verarbeitungsparameter soweit ich es in Erinnerung habe, richtet sich stark an den Angaben vom Rohstoffhersteller. Zylindertemperatur und auch Werkzeugtemperatur ok. Gibt es denn Parameter, die den Belag/Polymerbelag in einer Spritzgussform begünstigen? @ lunker ... Tritt bei POM und TPE auf (Eingefäbt). das Problem an den Teilen ist ansich die Oberfläche durch diesen Belag in der Form. Von Trockeneis hab ich schon etwas gehört ... ist das nicht ziemlich kostspielig? Das muss ja gekühlt irgendwo aufbewahrt werden, bzw. mit an die Spritzgußmaschine transportiert werden bei einer Reinigung. Habt Ihr oder irgendjemand damit schon gearbeitet und Erfahrungen gemacht? Die Reiniger heute hab ich das Gefühl sind auch nicht mehr das, was sie früher waren. Früher sind sprichwörtlich die Fliegen und sämtliches Ungeziefer von der Hallendecke gefallen beim Einsatz der Reiniger ^^ Heute ist ja mehr Wasser enthalten als sonst etwas...ist mit Sicherheit auch gesünder ... Ich hab mit Schaumreinigern bisher gute Erfahrungen gemacht, Backofensprays z.B ... Was nutzt ihr denn ggf. noch für Reiniger mit Durchschlagskraft? @ Behrens ... Wir verarbeiten die Materialien auch mit dieser 3-Zonen-Schnecke (Standard Schnecke). An einen Bestandteil in meiner Ausbildung zu diesem Thema mit der Luft kann ich mich nicht erinnern, ich denke nicht, das dies in der Schule thematisiert wird, wenn dann nur grob und mit Umwegen, auch in der betrieblichen Ausbildung, wie mit vielen Themen |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 01.02.2016 - 08:36:13
Ich fasse zusammen und kürze auf das Notwendigste: Es handelt sich also um Ablagerungen des Farbpigmentes und nicht um Polymere Abbauprodukte. Jetzt verstehe ich dann aber das nicht: "das Problem an den Teilen ist ansich die Oberfläche durch diesen Belag in der Form" Das bedeutet Du hast Flecken, was wieder auf Polymeren Abbau hindeuten würde. Bild wär fein! So wie BEHRENS schon sagt - Entgasung funktioniert nur nach hinten! Dazu bedarf es eines fallenden Temperaturprofiles, ausreichend Staudruck, Vermeidung von Schärwärme. Gehen wir mal davon aus, dass die Verweilzeit im Zylinder nicht zu lange ist, dann heißt das: Temperatur vorne auf max laut Hersteller, Temperatur hinten auf min (oder ein wenig darunter) laut Hersteller. Drehzahl = max Umfangsgeschwindigkeit 0,1m/sec, Staudruck fürn Anfang für POM 100bar, TPE müßten 50 reichen. Polsterlänge 5mm, Komperssionsentlastung = Weg Sperring (Richtig, hat nix miteinander zu tun, ist aber ein guter Indikator weil Dimensionsabhängig) Wenn der Prozess sauber ist, also hier nicht weiter optimiert werden kann, dann könnte man das Problem in Stahlauswahl und Oberfläche vermuten und wäre über Beschichtung nachzudenken. Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
Behrens Grünschnabel Posts: 15 |
# 01.02.2016 - 11:34:52
Möchte zu @K.S. noch eine Anmerkung machen. Meine Empfehlung - Staudruck ca. 50 bar (spezifisch) - bei TPE ca. 10 bar - Massepolster 10% vom Schneckendurchmesser - Kompressionsentlastung 10% von Dosierweg (wichtig für das Schließen der RSP) Richtig ist, was @K.S. zur Temperatur schreibt: Zylinder vorne mindestens auf vom Hersteller höchsten Wert - Gefälle ist abhängig von Verweilzeit. Ich stelle immer wieder fest, dass allgemein die Zylinder vorne zu kalt und hinten zu warm gefahren werden. @Spritzgiesser, es ist richtig: Die Ausbildung der Spritzgießer ist skandalös schlecht, beruht noch auf Philosophien, die vor 40 Jahren gültig waren, als die SGM nur mit einem Inbusschlüssel eingestellt wurde. Hierzu habe ich hier im Forum schon geschrieben. Sie ist überhaupt nicht auf dem Stand der Technik und beruht auf alten Mythen . . . MfG HHB |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 01.02.2016 - 17:43:31
@Behrens: Ich entschuldige mich gleich vorweg anderer Meinung zu sein und stelle zur Diskussion: Die ersten 2 Punkte sind eine Frage der Herangehensweise. Entscheidend für den TO wird sein herauszufinden wie man hier korrekte Betriebspunkte ermittelt. (nicht nur für den TO, generelles Branchenproblem) - Kompressionsentlastung 10% von Dosierweg Das sehe ich anders - der mechanische Weg der Sperre hängt nicht vom Dosierweg ab. Wollen wir sicherstellen, dass sich der Sperrring am Rückzugsende immer in der gleichen Position, also in seiner Endlage befindet, so wäre der mechanische Weg der Sperre zu fahren. Die aufgrund der Annahme, dass ein verzögert schließende Sperre ebenso zu Schärung und Abbau führt - das suchen wir ja hier. Der zu lange Weg würde jedenfalls Fehlerbilder liefern, die wir hier nicht suchen. Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
Behrens Grünschnabel Posts: 15 |
# 01.02.2016 - 18:19:43
@K.S. Entschuldigung nicht nötig, andere Meinungen sind besonders beim Herstellungsverfahren Spritzguss der Standard Wichtig: Zum Schließen der Rückstromsperre muss nach dem Dosieren für die entsprechende Kompressions-Druckdifferenz(!!) zwischen den Bereichen *vor dem Sperrring* und *hinter dem Sperrring* gesorgt werden, damit der Ring sauber an den Dichtring angelegt wird! Zusätzlich muss die Kompression des Materials im Schneckenvorraum ausreichend(!!) dabei entspannt werden! Und diese beiden wichtigen Funktionen gelingen optimal beim Schneckenrückzugsweg von 10% des Dosierweges, bei ca. 50-60 bar Staudruck. Auch sollte die Bewegung nicht zu schnell sein . . . Glaub mir, funktioniert super Leider arbeiten die Spritzgießer alle individuell nach "Eigenrezept", bräuchte nicht sein, wenn die fundamentalen Basics eingehalten werden! Prozesse, die sich länger als < 10 Zyklen "einschwingen" müssen, haben ohnehin ein thermisches Problem - leider sehr verbreitet, da Thermografie ein "Stiefkind" in der Prozesslehre ist, das zeigt schon die verschwindend geringe Anzahl der Spritzgießer, die mit Wärmebildern arbeiten bzw. reproduzieren . . . Ergo: Ziel muss sein, aus dem "ProzessHinbastelVerfahren" ein "ProzessBeherrschtesVerfahren" zu machen . . . Es gibt noch reichlich Luft nach oben beim Spritzguss |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 01.02.2016 - 19:18:56
@Behrens: . . . Glaub mir, funktioniert super Zwinker sorry, 30er Schnecke, 20mm Dosierweg, 6mm Polsterlänge = realer Dosierweg 14mm. - das wären dann 1,4 oder 2mm? Ja klar, wieder eine falsche Maschinenauslegung, aber hat uns der TO dazu auch noch nichts gesagt. Ergo gehe ich vom Standardfall aus der einem so ständig übern Weg rennt. Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
Spritzgiesser Grünschnabel Posts: 11 |
# 01.02.2016 - 19:55:11
Es sind zumindest bei der Verarbeitung vom TPE Ablagerungen der Farbe im Werkzeug ... dort wird TEEE Farbe zum TPE beigemischt. Flecken sind es, wenn man es so nennen kann, die Oberfläche sieht halt unschön aus, wenn das Werkzeug von diesen Belag frei ist durch Reinigen oder eine Wartung im WZB/Nussstrahlen stattfindet und die Produktion wieder aufgenommen wird ist das von der Oberfläche am Spritzteil schon ein Unterschied. Wir werden wohl an den Parametern nochmal etwas optimieren. Temperaturprofil, Staudruck und geschmeidiger Dosieren z.B wie hier erwähnt. Eventuell müsste man dann über eine Beschichtung nachdenken. Was beschichtet man dann am besten? Das Werkzeug mit einem anderen Stahl generell? Die Schnecke beschichten lassen? Ich hab schonmal etwas von einer "TIN-Beschichtung" gehört, aber in Verbindung mit "schwarzen Punkten" ?! Wenn das nicht hilft oder deutlich besser wird, dann muss man damit vorerst leben und die Reinigung der Kavitäten mit starken Formenreinigern vollziehen, 1x täglich .... ist zwar nicht schön, kostet Zeit, Produktionseffiziens leidet, Ausschussteile werden produziert etc. |
Behrens Grünschnabel Posts: 15 |
# 01.02.2016 - 20:09:56
@K.S. "30er Schnecke, 20mm Dosierweg, 6mm Polsterlänge = realer Dosierweg 14mm. - das wären dann 1,4 oder 2mm?" Kein Kommentar, da völlig unsinnige Arbeitsweise und das bei TPE . . . Wer die Physik aushebeln will, muss halt damit leben . . . Wer ist eigentlich TO? |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 02.02.2016 - 08:15:51
@Spritzgießer: Aus dem ersten Absatz verstehe ich, dass es sich um Ablagerungen handelt. Nachdem sich da was aufbaut, sind es wohl Polymere Ablagerungen, deren Ursache hauptsächlich im Abbauch zu suchen ist. Somit wären die MAßnahmen nach Absatz 2 wohl hilfreich. Zu Absatz 3: Beschichtungen des Werkzeuges helfen das Festkleben von Ablagerungen zu reduzieren. Basis dafür ist die Änderung von Oberflächenstruktur und Oberflächentemperatur. Allerdings, und das verstehe ich nicht - was ist jetzt mit schwarzen Punkten? Das war bislang gar kein Thema, oder hab ich was übersehen. @Behrens: TO - "Thread Owner" gerne auch mal als "Thread Opener" bezeichnet. Nachdem was wir vom TO bislang an Infos bekommen haben, getraue ich mir gar nichts auszuschließen - ob unsinnig oder nicht. Ich gehe eher davon aus, dass der To diese Probleme hat weil er eben die Physik besch...., dies wahrscheinlich nicht mal mit Absicht sondern einfach nur aus Unwissenheit. So wie halt Viele. Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
Behrens Grünschnabel Posts: 15 |
# 02.02.2016 - 11:50:06
"Thread Owner" laut Übersetzung "Themen-Besitzer" Ich blicke da bei Euch nicht mehr durch, macht aber auch nichts TO hin oder her, Fakt ist, dass ihr ein Prozessproblem habt und die Ursache darin liegt, dass ihr mit falschen Voraussetzungen arbeitet: "30er Schnecke, 20mm Dosierweg, 6mm Polsterlänge = realer Dosierweg 14mm. - das wären dann 1,4 oder 2mm?" Spritzguss bedingt, dass gewisse Richtlinien auch eingehalten werden und dazu gehört, dass der Dosierweg grundsätzlich größer als der Schneckendurchmesser sein muss. Dieses ist besonders bei TPE wichtig! Wer dieses ignoriert, muss halt damit leben, dass er permanent an den Prozessen basteln muss, und auch keine konstante Q möglich ist! |
Spritzgiesser Grünschnabel Posts: 11 |
# 03.02.2016 - 19:28:48
Es geht in diesem Fall auch nicht um schwarze Punkte. Ich habe von Kollegen gehört, dass eine TiN-beschichtete Schnecke schwarze Punkte im Material verhindert oder dem Problem zu Gute kommt. Aber vermutlich liege ich da falsch, dass eine TiN Beschichtung Materialablagerungen/Farbablagerungen in den Kavitäten mildert. Also weiter mit Hilfe der Parameter der Ursache auf den Grund gehen oder über einen anderen Werkzeug-Stahl nachdenken. Das Problem besteht bei vielen baugleichen Artikeln/Werkzeugen aus dem Material (TPE + Farbe). Verarbeitet werden die Artikel auch auf verschiedenen Spritzgussmaschinen mit einer 25`er Schnecke ... Dosiervolumen liegt im Schnitt bei 27cm³ ..... Massepolster bei 3-5 cm³ ...Dekompression bei 2-3 ... Zylindertemp. + Werkzeugtemp. innerhalb der Vorgabe vom Materialhersteller. |
Behrens Grünschnabel Posts: 15 |
# 03.02.2016 - 20:38:54
Schwarzer Schneckenbelag, der sich in keinen Teilen beim Dosieren abarbeitet (schwarze Punkte am Formteil) entsteht durch zu hohe Ausgasung der Schmelze im Zylinder. Ich glaube nicht, das man das durch TiN-Beschichtung beseitigt. Farbausgasungen (Farbbelag im Werkzeug) können auch damit zusammenhängen, dass das Trägermaterial vom Farbbatch nicht dem TPE entspricht. Zu den Parametern: - Dosierung entspricht 2,2 xSchneckendurchmesser = o.k. - Massepolster ist ca. 1/3 des Schneckendurchmessers, das würde ich halbieren. - Dekompression ist o.k. wenn Staudruck bei 8-10 bar (spezifisch) - Zylindertemperatur: nach meiner Einschätzung habt ihr ca. 4-5 schuss im Zylinder. Ich würde vorne die wärmste Temperatur (laut Hersteller) einstellen und in Richtung Einzug um 50°C absenken (linear). |
K.S. Grünschnabel Posts: 18 |
# 04.02.2016 - 08:36:29
Der Mythos, dass bei schwarzen Punkterln aus dem Zylinder eine TiN Beschichtung hilft kommt daher, dass TiN einfach die Reibung reduziert - wenn das Problem damit gelöst ist heißt das aber, dass ganz was anderes falsch war und man nicht die Ursache sondern nur die Wirkung bearbeitet hat! Beschichtungen sollte man an noch nie gespritzten Werkzeugen machen, da dann die Schichthaftung am Besten ist. Geht in der Praxis nicht. Daher meine Vorgehensweise: Zuerst den Prozess optimieren und erst dann beschichten. Beschichtungsauswahl entsprechend der Problemstellung - in dem Fall heißt das wohl Klebeneigung und wäre z.B. TiAlN. BALZERS hat aber da sicher was. Thema wird dann sein, ob der Stahl - besser gesagt die Härtung des Stahles - eine solche Beschichtung zuläßt. Nach 30 Jahren Spritzguß hat man was zu erzählen! |
JeB Grünschnabel Posts: 2 |
# 02.03.2016 - 20:05:37
Hallo zusammen, dann möchte ich mal wieder zur eigentlichen Ausgangsfrage zurückkehren. Empfehlen kann ich in jedem Fall die Reinigung mit Trockeneis (festes CO2). Sehr gute Wirkung und dabei keinerlei Beschädigungsrisiko, also auch für hochglanzpolierte Werkzeuge verwendbar. Bei extrem hartnäckigen Ablagerungen empfiehlt es sich diese vorher mit einem Kunststoff lösenden Reiniger einzusprühen (z.B. Rivolta S.F.R.) und diesen einwirken zu lassen. Anschließend mit Trockeneis entfernen. Zu den Ablagerungen: POM neigt sehr schnell dazu Ablagerungen zu bilden, vor allem bei zu hohen Verarbeitungstemperaturen und unzureichender Werkzeugentlüftung. Bei diesen Ablagerungen handelt es sich um weißes, festes Material, das sich aus den Gasen bildet, die während der Verarbeitung (von Polyformaldehyd/POM) freigesetzt werden. Die Ablagerung bestehen aus Paraformaldehyd, also aus dem kurzkettigen Polymer des Formaldehyds. Dies entsteht umso mehr, je mehr ich die Polymerketten schädige. (entnommen aus Fachquellen) Im Allgemeinen neigen alle Thermoplaste zu Ablagerungen, vor allem bei unsachgemäßer Verarbeitung, da sie heutzutage extrem hochgezüchtet sind und die Additive häufig nicht die (suboptimalen) Verarbeitungsbedingungen vertragen und dann ausgasen. |
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