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Aufbau Schließeinheit


Die Schließeinheit besteht in der Regel aus drei Platten, die auf einem Maschinenrahmen senkrecht in einer Achse angeordnet sind. Die feste Aufspannplatte trägt dabei die eine Hälfte des Werkzeugs (Düsenseite) und ist die der Spritzeinheit am nächsten gelegene Platte. Die feste Aufspannplatte hat mittig ein Loch, durch das die Düse hindurchfahren und an das Werkzeug andocken kann. Die zweite Platte ist die bewegliche Aufspannplatte. An ihr ist die zweite Hälfte des Werkzeugs (Auswerferseite) montiert. Sie ist beweglich und wird mechanisch oder hydraulisch in Richtung der festen Aufspannplatte geschoben. Da dabei die beiden Werkzeughälften zusammen geschoben werden, spricht man hier vom Zufahren. Die dritte Platte schließlich ist die Stirnplatte. Sie hat eine abstützende Funktion, denn zwischen Stirn- und der beweglichen Aufspannplatte befindet sich der Kniehebel bzw. der Hydraulikzylinder zum Schließen der Aufspannplatten. Die Stirnplatte ist also notwendig zum Kraftaufbau. Ausnahme ist die Zwei-Platten-Schließe, bei der sowohl die Fahrbewegung als auch der Schließdruck über die Holme zwischen den beiden Platten ausgeführt wird. An der beweglichen Aufspannplatte befindet sich ebenfalls der Auswerfer, das sind Hydraulikzylinder, die bei geöffneter Form kleine Metallstifte im Werkzeug betätigen, welche dann das Formteil aus dem Werkzeug drücken. Ebenfalls gibt es hier Anschlüsse für Kernzüge. Damit können Schieber im Werkzeug betätigt werden, um Hinterschneidungen anfertigen zu können.

In der Regel sind die Schließeinheiten horizontal angeordnet und Vertikalmaschinen findet man speziell dort, wo Teile eingelegt und umspritzt werden müssen, wie beispielsweise für elektrische Stecker.

Die an der Schließeinheit wirkenden Kraftgrößen werden nach DIN 24450 unterschieden in:

  • Schließkraft
  • Zuhaltekraft
  • Auftriebskraft
  • (maximale) Werkzeugöffnungskraft
  • Auswerferkraf


Die düsenseitige Aufspannplatte ist fest, die schließseitige ist beweglich, so dass die auf vier Holmen gleiten kann. Mittlerweile gibt es auch Holmlosemaschinen. Auf diese vertikalen Aufspannplatte werden die Werkzeuge so aufgespannt, dass die fertigen Formteile nach unten herausfallen können.

Die Schließeinheiten gibt es mit 3 verschiedene Antriebssystemen und sind somit auch unterschiedlich gebaut.

Es gibt :

- voll-/reinhydraulische Schließeinheit

- Kniehebel

- elektrische Schließeineht


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Bewegung der Schließeinheit

Arburg z.B arbeitet mit dem Differential-Kolben-System.
Da wird durch einen beweglichen Ringkolben die Zylinderfläche vergrößert, Ringkolben ist geschlossen (für die Schließkraft bzw. Zuhaltekraft und die erhöhte Öffnungskraft) der Ringkolben geöffnet und dadurch die Zylinderfläche verkleinert für schnelle Bewegungen ( Form auf und zu ). Mit dem Hydraulikventil Formschluß auf und zu sowie dem Ventile Ringkolben auf und zu wird das ganze hydraulisch gesteuert.

Bei einer "470C" von Arburg, gibt es in der Kolbenstange einen zweiten Zylinder, den sogenannten Eilgangzylinder.
Über diesen Eilgangzylinder wird der Formschluß gefahren. Der Kolben des Zylinders bleibt bei der Fahrbewegung stehen und der Zylinder ( die Kolbenstange ) fährt. Da dieser Kolben im Vergleich zur Kolbenstange sehr klein ist, benötigt man relativ wenig Öl für die Fahrbewegung, damit lassen sich auch hohe Geschwindigkeiten erzielen. Übrigens, der Kolben des Eilgangzylinders ist mit einer Nutmutter am " Deckel" der Schließeinheit befestigt.



Zuletzt geändert 18.01.16